Seit vielen Jahren verändert sich die Arbeitswelt ständig – die Digitalisierung beeinflusst nahezu alle Branchen und Berufsfelder. Ansprüche verändern sich, Berufe fallen vollständig weg, neue Berufsbilder werden geschaffen, andere wiederum profitieren sogar von diesem Wandel.
Für Arbeitnehmer stellt dies eine Herausforderung dar: Sie müssen im besten Fall Ausbildungen mit Zukunft machen, relevante Weiterbildungen absolvieren oder frühzeitig umschulen, um einem möglichen Jobverlust zu entgehen. Bestimmte Qualifikationen werden zukünftig immer wichtiger und ermöglichen, trotz dem Umstieg auf die Arbeit mit Maschinen und Robotern, weiterhin gute berufliche Chancen zu haben. Von all dem sind in erster Linie die jetzigen Schüler betroffen, die vor dem Start ins Berufsleben stehen, aber grundsätzlich sollten sich alle Arbeitnehmer schon jetzt Gedanken zu ihren Möglichkeiten machen.
In diesem Beitrag wird es darum gehen, weshalb manche Berufe konkret keine Zukunft haben, welche vermutlich profitieren werden und was für Arbeitnehmer mittlerweile wichtiger als je zuvor ist.
Weshalb haben manche Berufe keine Zukunft?
Aufgrund der andauernden Digitalisierung werden viele Prozesse nach und nach automatisiert. Schließlich müssen Kosten gespart werden, was nur möglich ist, wenn diese Vorgänge schneller und effizienter ablaufen. Maschinen und künstliche Intelligenzen werden in einigen Bereichen die Arbeit des Menschen also nach und nach ersetzen – Roboter werden zukünftig immer mehr Aufgaben übernehmen können.
Selbstverständlich werden die Arbeitnehmer, deren Jobs durch Maschinen übernommen werden, nicht sofort arbeitslos. Häufig können sie in anderen Bereichen eingesetzt werden, was jedoch Weiterbildungen oder gar Umschulungen bedarf. Im besten Fall eignen sie sich Fähigkeiten an, welche Roboter nicht haben können. Da die Maschinen natürlich auch von jemandem bedient oder mindestens gewartet werden müssen, ist auch das weiterhin die Aufgabe des Menschen. Technik muss stets durch Menschenhand überwacht werden, sodass neue Berufe entstehen werden.
Bereits jetzt arbeiten in manchen Betrieben in der Logistikbranche Roboter und Maschinen fast selbstständig zusammen und haben die Arbeit der Mitarbeiter übernommen. Insbesondere bei technischen Problemen werden jedoch immer noch Menschen benötigt, die im besten Fall spezielle Aus- oder Weiterbildungen bzw. Umschulungen absolviert haben. Diese können langfristig nicht wegrationalisiert werden.
Welche Berufe werden zukünftig besonders gute Chancen haben und warum?
Wie bereits erwähnt sind es vor allem die Berufe, bei denen Maschinen etc. überwacht werden müssen, die zweifellos Zukunft haben. Dazu gehören technische, digitale und IT-Berufe. Auch in diesen Bereichen sind jedoch bestimmte Spezialisierungen immer von Vorteil.
Gleichermaßen haben aber auch soziale und kreative Berufe oder all jene aus dem Gesundheitswesen sehr gute Chancen und können kaum wegrationalisiert werden – Roboter können deren Tätigkeiten nicht übernehmen. Demnach sind es tatsächlich einige Berufe, die vom Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung unbeeindruckt bleiben. Welche das beispielsweise sind, sehen Sie nachfolgend. Möglicherweise ist zukünftig einer davon als Umschulungsberuf für Sie geeignet.
IT- bzw. technische/digitale Berufe:
- Da Apps insbesondere auf mobilen Geräten stets benötigt werden und entwickelt werden müssen – App Entwickler
- IT-Fachleuchte mit bestimmten Qualifikationen sind in nahezu jedem Unternehmen unerlässlich und können kaum mit Maschinen ersetzt werden – vor allem Projektleiter oder Sicherheitsexperten
- Aufgrund der Feinfühligkeit sind Roboter und Maschinen für diesen Beruf nicht geeignet – Mechatroniker
- Programme mit hoher Komplexität sind nicht durch Maschinen programmierbar – hier muss nach wie vor ein menschlicher Programmierer ans Werk
- SAP als komplexe Software ist für viele Menschen nur schwer verständlich und bedienbar, ebenso wenig für Roboter – SAP-Berater und vor allem -Entwickler sind und bleiben daher unersetzbar
- Diese umfangreichen und vielseitigen Aufgaben sind keinesfalls zukünftig zu ersetzen – (Vertriebs-)Ingenieure
Berufe im Sozialwesen:
- Beinahe logisch aufgrund der zahlreichen benötigten Eigenschaften – Ärzte können niemals durch Maschinen ersetzt werden
- Empathie, Einfühlungsvermögen und Kreativität bei Robotern? Unmöglich – wir werden weiterhin auf Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter angewiesen sein
- Vielseitige Aufgaben dieser Art könnten gegebenenfalls mit Robotern ergänzt, niemals aber vollständig übernommen werden – Pflegekräfte oder -manager werden auch zukünftig ziemlich sichere Jobs haben
Kreative Tätigkeiten:
- Die Bestimmung der relevanten Zielgruppen und anschließenden die Erstellung der nötigen Inhalte ist nur durch Menschen möglich – Content Creator bzw. Manager und (Online-)Redakteure haben langfristig gute berufliche Chancen
- Kreativität, der Sinn für Farben und Formen und die zusätzlich nötigen kaufmännischen Fähigkeiten sind in dieser Kombination nicht von Robotern vereinbar – wir benötigen weiterhin Grafikdesigner und Mediengestalter
- Als besonders wichtiger Zweig in den meisten Unternehmen ist das Online-Marketing für Roboter und Maschinen zu komplex – Online-Marketingmanager können nicht ersetzt werden
- Ebenso wichtig für Unternehmen, als dass es ausgelagert werden könnte – Social Media Manager
- Sowohl Recherche als auch die Texterstellung selbst kann kaum durch Roboter übernommen werden – Das Berufsbild Texter bleibt vermutlich von der Digitalisierung unberührt
Andere Berufe:
- Roboter oder Maschinen werden interdisziplinäre Zusammenarbeit und komplexes Denken nie vereinen können - Product Owner, Scrum Master oder andere agile Manager
- Erfahrung, breit gefächerte Kenntnisse und Branchenwissen wird Robotern stets fehlen – Projektmanager
- Ein neues Berufsbild, welches je nach Spezialisierung diverse Tätigkeiten abdeckt und verschiedenste Fähigkeiten erfordert, sodass es für Roboter kaum erfassbar ist – Virtuelle Assistenten
Was ist für Arbeitnehmer zukünftig besonders wichtig?
Es sind diverse Eigenschaften, die Arbeitnehmer zukünftig dringend benötigen, um langfristig gute berufliche Chancen zu haben und für Unternehmen unentbehrlich zu werden. Dazu zählen unter anderem eine hohe Flexibilität sowie Lernbereitschaft und vor allem analytisches und lösungsorientiertes Denken. Sie müssen sich stetig anpassen können, kreativ sein und bestenfalls immer wieder innovative Ideen entwickeln, um sich im Gespräch zu halten.
Selbst wenn so manche Berufe aufgrund der Digitalisierung nicht vollkommen wegfallen, werden sie sich verändern. Darauf müssen sich auch Schüler schon jetzt einstellen, um vorbereitet in die Arbeitswelt zu starten und langfristig gute Jobaussichten zu haben.
Fazit
Die heutige Zeit ist schnelllebig und verändert sich stetig. Das wird auch weiterhin der Fall sein: Alles zielt auf eine höhere Effizienz und Profitabilität ab. Arbeitnehmern muss diese Tatsache bei Entscheidungen hinsichtlich ihres Berufs bewusst sein – es bedarf mindestens Spezialisierungen und Weiterbildungen, gegebenenfalls sogar Umschulungen. Nur so kann einer Wegrationalisierung entgegengewirkt werden.
Andernfalls fällt der eigene Job möglicherweise einer Maschine bzw. einem Roboter zum Opfer, der die bisherigen Aufgaben schneller erledigen kann und langfristig weniger Kosten verursacht. All die Berufe aus der Auflistung oben können nur sehr schwer ersetzt werden, weshalb sie auf jeden Fall für jetzige Schüler eine Rolle spielen und gegebenenfalls von Arbeitnehmern für eine Umschulung in Betracht gezogen werden könnten. Auf diese Weise kann im besten Fall die berufliche Zukunft gesichert werden.