Diese Algebraische Struktur hat nicht nur eine Verknüpfung (wie Gruppen), sondern gleich 2!
Definition:
Ein Ring ist eine Menge R mit zwei Verknüpfungen “+” und “·”, so dass gilt:
- “·” ist eine assoziative Verknüpfung auf ℝ
- es gilt das Distributivgesetz: für alle a,b,c∈ℝ gilt: a·(b+c) = (a·b) + (a·c) = (b+c)·a = (b·a) + (c·a).
Beispiele:
- ℤ mit der gewöhnlichen Addition “+” und der gewöhnlichen Multiplikation “·” ist ein Ring.
- ℕ mit “+” und “·” ist kein Ring, da ℕ mit “+” keine Gruppe ist.
- ℚ oder ℝ mit “+” und “·” sind Ringe.
- Der Nullring ist der Ring, der nur aus der Null besteht (in diesem Fall gibt es nur jeweils eine Wahl für die Verknüpfungen “+” und “·”).
Bemerkung:
- Ist R ein Ring, so nennt man die Verknüpfung ”+” Addition und die Verknüpfung “·” Multiplikation.
- Das bzgl. der Addition neutrale Element wird mit 0 bezeichnet, und das zu a bzgl. der Addition inverse Element mit −a.
- Ein Ring heißt kommutativ, wenn auch die Verknüpfung “·” kommutativ ist.
- Ein Ring heißt unitär (oder Ring mit Eins), falls es auch bzgl. der Multiplikation ein neutrales Element gibt. Dieses wird mit “1” bezeichnet.
- Wenn man eine Rechnung der Form a·b+c·e+ f+g·h hat, weis man nicht, in welcher Reihenfolge man die Verknüpfungen ausrechnen soll. Dafür gibt es die berühmt berüchtigte Regel "Punkt vor
Strich", der Ausdruck a·b+c soll also (a·b)+c bedeuten.