In diesem Kapitel formulieren wir erste Aussagen über das qualitative Verhalten von Funktionen. Wir beginnen mit der Charakterisierung lokaler Maxima oder Minima.
Satz 1:
Sei M ⊂ℝn offen und f : M →ℝ sei (in allen x∈M) partiell differenzierbar. Die Funktion f nehme in x0∈M ein Maximum oder Minimum an. Dann gilt ∇f(x0) = 0 (bzw. im Fall n=1: f´(x0)=0). Also die Steigung im Extrempunkt der Funktion ist 0. Ist ja logisch, da in einem Extrempunkt die Funktion ja nicht weiter steigt oder fällt, also muss die Steigung dort 0 sein.
Bemerkung:
Man spricht von einem ”lokalen Maximum (oder Minimum)” in x0∈ M, falls es eine Umgebung U von x0 gibt, so dass f(x0) = sup{f(x)|x ∈ U} (bzw. = inf{f(x)|x ∈ U}). Der Satz von oben Charakterisiert insbesondere lokale Extrema. Wobei sup für Supremum und inf für Infimum steht, also Maximum und Minimum.
Satz 2:
Beweis zu Satz 2:
f ≡ c ⇒ f(x) = 0 für alle x ∈ (a,b).
f ≠ c ⇒ f hat ein von c verschiedenes Supremum oder ein von c verschiedenes Infimum. Wenn f stetig und [a,b] kompakt ist, werden Extrema angenommen und müssen in (a,b) liegen, z.B. in ξ. Also ist mit Satz 1 f(ξ) = 0
Satz 3:
Ist f ∈ C0([a,b]) differenzierbar in (a,b) und ist f´≡ 0 auf (a,b), so ist f konstant auf [a,b]. Logisch wenn die Steigung auf der ganzen länge 0 ist ist es eine konstante Funktion.
Beweis zu Satz 3:
Beweis. Seien x1≠x2 ∈ [a,b]. Dann folgt aus dem Mittelwertsatz f(x2) = f(x1) + (x2−x1)·f´(ξ) (wobei f´(ξ)=0) und damit f(x2) = f(x1)