In der Wahrscheinlichkeitsrechnung werdet ihr sicher irgendwann ausrechnen müssen, wie viele Möglichkeiten oder Anordnungen es bei einem Experiment gibt. Also konkret: Wie viele mögliche Ereignisse gibt es? Um diese zu berechnen, kommt es immer darauf an, wie das Experiment aufgebaut ist:
Übersicht
Dies ist der Fall, wenn man beispielsweise 5 Leute hat und ausrechnen will, wie viele Möglichkeiten es gibt sie nebeneinander zustellen. Dies berechnet sich relativ leicht, ihr nehmt einfach die Fakultät der Anzahl von Leuten bzw. den Objekten, die ihr anordnen wollt. Wichtig dabei das aber alle Objekte unterscheidbar sind. n ist die Anzahl an Objekten:
n!
Beispiele der Anwendung:
Aufgabe zum Üben:
Ihr möchtet wissen, wie viele Möglichkeiten es gibt, eure 10 Geburtstagsgäste auf die Stühle am Tisch hinzusetzen. | Einblenden | |
Lösung: Um das zu berechnen, nehmt die Fakultät von 10, also 10!=3628800. Es gibt also 3,6 Millionen Möglichkeiten!!!! |
Möchtet ihr mehr üben? Wir haben ein Arbeitsblatt zur Kombinatorik für euch.
Habt ihr also mehrere Objekte, von denen aber manche gleich sind und ihr wissen wollt, wie man sie anordnen kann, berechnet man es folgendermaßen:
Beispiel: Ihr habt n Kugeln und zieht eine nach der anderen aber davon sind k1 rot, k2 schwarz, k3 blau..., also die sind gleich. Dann berechnet ihr das so:
Beispiele der Anwendung:
Aufgabe zum Üben:
Ihr möchtet eine neue Flage mit Streifen entwerfen, dazu wollt ihr 6 Streifen machen, davon sollen 3 rot und 3 weiß sein. Wie viele Möglichkeiten gibt es? | Einblenden | |
Lösung: Um das zu berechnen, nehmt die Fakultät von 6, also von allen Streifen und teilt es durch die Fakultäten der selben streifen, also 3! und 3!. Das sieht so aus: 6!:(3!·3!)=20. Also gibt es 20 Möglichkeiten. |
Möchtet ihr mehr üben? Wir haben ein Arbeitsblatt zur Kombinatorik für euch.
Unter Betrachtung der Reihenfolge versteht man, dass es auch wichtig ist, welches Ereignis, wann eingetreten ist.
Sollt ihr die Anzahl an möglichen Ereignissen berechnen, wobei man nicht "zurücklegt" also ein Ereignis nicht doppelt vorkommen darf, könnt ihr euch das immer als Anordnungsproblem vorstellen, also wie viele Möglichkeiten gibt es diese Kombinationen anzuordnen, dann macht man das so:
Allgemein also (n ist die Anzahl der Kugeln insgesamt und k die Anzahl an ausgesuchten Kugeln):
Beispiele der Anwendung:
Aufgabe zum Üben:
Ihr zieht aus einer Urne mit 4 Kugeln, welche alle verschiedene Farben haben, 2 Kugeln ohne diese zurückzulegen. Dabei ist wichtig, welche Kugel als erstes und welche als zweites gezogen wurde, das macht für euch einen Unterschied (z.B. wenn erst rot und dann blau gezogen wird, ist für euch ein anderes Ergebnis, als wenn erst blau und dann rot gezogen wird) | Einblenden | |
Lösung: Also teilt ihr die Fakultät von 4, durch die Fakultät der übrigen Kugeln, also 2!. Das Ergebnis ist dann: 4!:2!=12. Es gibt also 12 Möglichkeiten. |
Noch Übung nötig? Wir haben ein Arbeitsblatt zur Kombinatorik für euch.
Sollt ihr die Anzahl an Möglichkeiten ausrechnen, wenn man aus Objekten welche aussuchen muss, aber auch Objekte mehrfach aussuchen kann (z.B. nach jedem Ziehen die Kugel wieder zurück in den Lostopf), wobei die Reihenfolge auch wichtig ist, dann macht ihr das, indem ihr einfach die Anzahl der gesamten Objekte hoch die Anzahl nimmt, die man aussucht.
(n ist die Anzahl der Elemente (oder Möglichkeiten) und k die Anzahl an "Ziehungen")
nk
Beispiele der Anwendung:
Aufgabe zum Üben:
Ihr möchtet das Passwort eines Handys knacken, welches 4 Stellen hat und nur aus Zahlen besteht, also gibt es pro Stelle des Passworts 10 Möglichkeiten (0,1,2,3...9). Wie viele Kombinationen gibt es? | Einblenden | |
Lösung: Ihr nehmt also die Anzahl an Möglichkeiten pro Stelle hoch die Anzahl an Stellen, also 104=10000. Also gibt es 10.000 Möglichkeiten für das Passwort. |
Weitere Aufgaben findet ihr im Arbeitsblatt zur Kombinatorik.
Ohne Betrachtung der Reihenfolge bedeutet es ist egal, ob erst die eine Kugel und dann die andere gezogen wurde oder umgekehrt. Da sind beide Ereignisse gleichbedeutend. Die folgenden Berechnungen sind ohne Betrachtung der Reihenfolge:
(zum Thema Binomialkoeffizienten geht´s HIER) Sollt ihr die Anzahl an möglichen Ereignissen berechnen, wobei man nicht "zurücklegt", also ein Ereignis nicht doppelt vorkommen darf, (ihr berechnet also, wie viele mögliche Kombinationen es gibt) ohne Betrachtung der Reihenfolge, macht ihr das so (n ist die Anzahl der Elemente und k die Anzahl an Auswahlen):
Anwendungsbeispiel:
Aufgabe zum Üben:
Ihr spielt Lotto und möchtet wissen, wie viele Möglichkeiten es gibt, 6 aus 49 Zahlen auszuwählen. | Einblenden | |
Lösung: Ihr teilt die Fakultät von 49! durch die Fakultät von (49-6)! mal 6!. Das Ergebnis ist dann: 49!:(43!·6!)=13983816. Das sind gerundet 14 Millionen Möglichkeiten! |
Weitere Aufgaben findet ihr im Arbeitsblatt zur Kombinatorik.
Die Anzahl der möglichen Ereignisse, wobei wieder "zurücklegt" bzw. die Ergebnisse mehrfach vorkommen dürfen, ohne Betrachtung der Reihenfolge. Die Berechnung sieht so aus (n ist die Anzahl der Kugeln insgesamt und k die Anzahl der Kugeln die man aussucht):
Anwendungsbeispiel:
Aufgabe zum Üben:
Ihr zieht 3 Kugeln aus einer Urne mit 6 verschiedenen Kugeln. Dabei wird jede gezogene Kugel direkt wieder zurückgelegt. Die Reihenfolge in der die Kugeln gezogen werden ist egal (also ist z.B. erst blau dann rot das selbe, wie erst rot dann blau). | Einblenden | |
Lösung: Das Ergebnis ist dann: (6+3-1)!:((6-1)!·3!)=56. Also gibt es 56 Möglichkeiten diese 3 Kugeln aus 6 zu ziehen. |
Wenn ihr mehr für dieses Thema üben möchtet könnt ihr euch unser kostenloses Arbeitsblatt downloaden. Es enthält Aufgaben zu allen oben beschriebenen Fällen inklusive Lösungen.